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Gesamt 32 Seiten, verwendete Schriftart ist Human 521
Quelltext übernommen von fefe, Felix von Leitners Hackback Vortrag beim Bundesverband der IT-Anwender
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Berlin, 1912
Vor fünfzehn, zwanzig Jahren wandten sich die mittellosen Erfinder, die sich mit Plänen zur Konstruk- tion von lenkbaren Ballons oder Flugmaschinen herum- trugen, an die Führer der Friedensbewegung. Helft uns, sagten sie, die Luft zu erobern, und der Krieg ist überwunden. Die Gründe, die sie anführten, waren un- gefähr folgende: Die trennenden Grenzen wären ver- wischt, denn in der Luft lassen sich weder Barrieren, noch Zollschranken, noch Grenzfestungen aufrichten; der erleichterte und zehnfach beschleunigte Verkehr würde die Völker einander noch näher bringen, als dies schon jetzt durch Eisenbahn und Dampfschiffe ge- schieht, und durch diese Annäherung wurden die Feind- schaften schwinden, und durch den Jubel überhaupt, den eine solche herrliche Errrungenschaft in den Ge- mütern erweckte, würden die Menschen über ihre klein- lichen Haß- und Neidgefühle hinausgehoben werden. Diese Argumente leuchteten den Pazifisten voll- ständig ein, und gern hätten sie zu den Experimenten der Erfinder das nötige Geld geliefert. Bekanntlich sind aber die Friedenskassen leer; nur bei den Kriegs- ministerien ist finanzielle Förderung zu haben.
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Was aber in der Theorie noch so klar, noch so logisch, noch so mathematisch sicher ist, was als un- bestritten hingenommen werden kann, wie etwa der Satz 2x2=4, - in der Praxis verkehrt sich's plötzlich zum Gegenteil, und zwei mal zwei ergiebt jede andere be- liebige Zahl ebenso leicht als vier. Jetzt ist die Luft erobert - Wir können über alle Grenzen fliegen und in Höhen uns schwingen und - der Krieg besitzt nun eine neue Waffe mehr. Und zwar eine Waffe, die von allen bis jetzt ver- wendeten sich als die teuflischste erweisen kann. Schließlich behalten Logik und Mathematik doch recht. Zweimal zwei ergibt - wenn auch auf Umwegen - unfehlbar vier, und die Fliegekunst wird - auch wenn sie zum Kriege ausgenützt wird - den Krieg vernichten. Auf welche Weise? Das soll später untersucht werden. Einstweilen sei hier ein gedrängter historischer Rückblick gemacht. Nicht etwa bis zu Ikarus zurück, sondern nur bis zur ersten Haager Friedenskonferenz. Im jahre 1899, als die Delegierten von 26 Nationen im Haag versammelt waren, um über Kriegsverhütung (leider aber auch über Kriegsführung) zu beraten, da wurde in Paris fleißig an dem Bau von Luftschiffen ge- arbeitet, an denen das Problem der Lenkbarkeit ge- löst werden sollte. Gerüchte stiegen auf, daß die Lösung gelungen sei; dann hieB es wieder, daß die Versuche mißglückten, worauf neuerliche Nachrichten von erreich- ten Erfolgen auftauchten. Ich erinnere mich, daß
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W. T. Stead in seiner täglich in einem Haager Blatt erscheinenden Konferenzchronik schrieb: „Die Fran- zosen sollten mit einem Lenkballon das „Haus im Busch”, wo die Beratungen abgehalten werden, umkreisen, und dadurch würde mit einem Schlage bewiesen sein, daß man in Zukunft nicht mehr werde Krieg führen können.” Die Konferenz befaste sich mit der Frage, und in die Konvention über den Kriegsbrauch wurde das Verbot aufgenommen, aus den Lüften Sprengstoffe herabzustreuen. Dauer dieses Vertrages: fünf Jahre. Selbst die Amateure des Krieges mit allen erdenk- lichen Mitteln, die diese Einschränkung mit unterzeichnet haben, mochten denken: Mit der Lenkbarkeit hat es noch gute Wege; in den nächsten fünf Jahren - wenn überhaupt - wird das Problem sicher noch nicht gelöst sein, also kann man ruhig unterschreiben. Acht Jahre später, 1907, als die zweite Haager Kon- ferenz tagte, besaß Frankreich schon eine Anzahl von Dirigeables, und in Deutschland triumphierte Zeppelin. Die fünfjährige Vertragsfrist war abgelaufen, und das Verbot wurde zwar erneuert, aber nicht ratifiziert. So war denn das Bombardieren aus der Luft gestattet? „Mein Gott, lautete darauf die beschwichtigende Ant- wort (man kann sich gar nichts Beruhigenderes, Glätten- deres, Oel-auf-die-Wogen-Gießenderes denken als die Versicherungen der militärischen Fachleute, wenn sie von ängstlichen Zivilmenschen um die Zukunftsergebnisse ihrer Vorkehrungen befragt werden) - mein Gott, die Luftschiffe werden ja nur zur Rekognoszierung verwen- det werden; es glbt ja aus solchen Höhen und im
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Vorbeifliegen gar keine Möglichkeit des Zielens und Treffens - eher könnte man von einem Balkon des fünften Stockes auf eine auf dem Pflaster liegende Nickelmünze spucken, als von einem Ballon aus ein auf dem Erdboden oder der Wasserfläche befindlches Ziel beschießen. Nein, nein, von dem Schießen von oben können nur Laien faseln; nur zur Auskundschaf- tung werden die Lenkbaren dienen, da sind sie aber unschätzbar.” Unschätzbar - für wen? Für uns oder für die andern? Daß die sogenannten Vorzüge und Vorteile der Kampfmittel sich immer gegenseitig aufheben und nur der beiderseitige größere Schaden bleibt, das wird bei den Anpreisungen der „verbesserten” Methoden und Werkzeuge stets vergessen. Inzwischen kam aus Amerika die Kunde, daß dort die Gebrüder Wright fliegende Apparate - schwerer als die Luft - konstruiert haben. Das wäre erst die richtige Eroberung der Höhen: Flugmaschinen. Aber welcher Traum, welche Utopie. Die Nachricht aus Ame- rika war offenbar Humbug. Oder, wenn wirklich ein paar klägliche Luftsprünge gelungen, wie weit War es da bis zu wirklichen Flügen, bis zur praktischen Verwen- dung der Aeroplane in Krieg und Frieden, - nach wieviel Jahrzehnten (wenn überhaupt) würde man da etwas erreichen. Da hätte es wieder einmal „seine guten Wege ...” Aber siehe da, mit einer rasenden Schnelligkeit ver- breitet sich Aeronautik und Aviatik, - der Eiffelturm wird umkreist, der Aermelkanal wird überquert. Das war im Jahre 1909.
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Kurze drei Jahre, und wo halten wir heute? In allen Ländern führen die Kriegsverwaltungen Luft- truppen ein. Selbst die Republik China hat in Wienerneustadt für Militärzwecke Etrichtmonoplane an- gekauft. Wo werden wir in zehn Jahren halten, wenn es in diesem Tempo weitergeht? Auf eine solche Frage verweigern die Fachautoritäten die Antwort. Es handelt sich immer nur um die Auf- gaben der gegenwärtigen Stunde. Der Nachbar hat ein Luftschiff, ergo muß ich auch eins bauen, der andere Nachbar hat zwei Aeroplane bestellt, also muß ich auch zwei oder womöglioht drei haben. Mit dieser Rechnungs- formel wird jede andere Erwägung und jede Voraus- sicht beiseite geschoben. Alle Argumentationen übrigens, ob Luftschiffe und Flugapparate als Angriffswaffe eingeführt werden sollen oder nicht, sind durch die Tatsachen überholt, - die Waffe ist schon eingeführt. Die Italiener haben im tripo- litanischen Kriege die erste „torpedine del cielo” ge- braucht und fortan gehört das Bombenwerfen aus den Lüften zu den vorhandenen Erfahrungen und Bräuchen des Krieges infolgedessen zum Völkerrecht. Vom Standpunkt der Kriegswissenschaft und der Kriegsphilosophie selber bedeutet die Eroberung der Luft eine gewaltige Umwälzung. Eine Zeitlang wird man ver- suchen, die alten Methoden, die alten Begriffe in dieses ganz neue Feld hinüberzunehmen; so spricht man jetzt z.b. schon vom Kampf um die „Herrschaft der Luft”.
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Schon die „sogenannte Herrschaft des Meeres” war ein aus dem Bereich der tatsächlichen Herrschaft über ein Stück Boden auf die unbezwinglichen Strecken des Ozeans übertragener Wahnbegriff, aber was es im end- losen Luftraum zu besitzen und zu beherrschen gebe, das wußte niemand zusagen. Das ganze System des Krieges - seine ganzen Spielregeln, könnte man sagen - sind auf folgende Vor- aussetzungen aufgebaut: Die beiden Gegner ziehen einander an den Grenzen entgegen, trachten hinüberzukommen, beziehungsweise den andern daran zu verhindern; suchen Positionen zu gewinnen, zu behaupten; marschieren womöglich bis zur Hauptstadt vor, und ist ihnen das gelungen, so diktieren sie den Frieden. Zur Erschwerung dieses Spiels werden schon zu Friedenszeiten an den Grenzen Forts gebaut und der Boden unterminiert; weiter im Lande stehen noch mehr Festungen, die eine nach der andern genommen werden müssen, ehe vorgedrungen werden kann, und übrigens wird jedes Dorf, jeder Meier-, jeder Friedhof, wo man zusammenprallt, zum festen Platz gemacht. Zur See wird dasselbe Spiel unterstützt, indem die Flotten zur Küste dringen, deren Ueberschreitung auch durch Außenforts und Seeminen erschwert wird. Und nun kommt die neue Streitkraft - die fliegende - hinzu. Da ist das Grenzüberschreiten Spielerei. Durch die Festungen braucht man sich nicht lange aufhalten zu lassen. Nicht nur, daß man sie von oben herab mit ein paar Piroxinladungen zerstören kann, - man läßt sie einfach links liegen.
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Auf die Truppen im Aufmarsch und im Lager hagelt der Tod aus den Wolken; die Eisenbahnbrücken werden von oben zerstört, die Geschwader vernichtet, - im Luftraum aber, in dem grenzenlosen, hindernislosen, gibt es keine zu gewinnenden Positionen, folglich kann es dort zu keiner Entscheidung kommen. Wenn nun die Staaten unter all diesen neuge- schaffenen Bedingungen nach wie vor mit allen schon eingeführten Waffengattungen in den Kampf ziehen wollen, so ist das, als ob sich zwei Schachspieler zum Brett setzten und erklärten: Wir wollen alle alten Spielregeln gelten lassen: der Bauer macht immer nur einen Schritt, die Rössel springen wie zuvor; die Dame behält die höchste Macht, der König kann in sichere Rochadenecken zurückgehen, aber eine neue Regel fügen wir hinzu: jeder von uns darf von oben etwas auf das Brett fallen lassen und sämtliche Figuren umwerfen. Eine hübsche Spielerei, - dafür würden die Schachmeister sich bedanken. Die Figuren bedanken sich schon lange. Wie sich ein künftiger Luftkrieg gestalten müßte, das läßt sich mit einiger Einbildungskraft leicht aus- malen, das hat der phantasiereichste Autor der Gegen- wart, H. G. Wells, auch meisterhaft getan. Zukunftskriegsromane, wie sie in letzter Zeit, nament- lich von militärischen Schriftstellern häufig erschienen sind, haben wenig Kredit. Gewöhnlich sind sie mit der Tendenz geschrieben, zu zeigen, wie die eigene Nation,
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dank außerordentlicher Vorbereitungen, über den lauern- den Feind glänzende Siege davontragen und zur Welt- herrschaft gelangen wird. Und abgesehen von dem Mißtrauen, das man gegen Tendenzbücher hegt, wird überhaupt von realpolitischer Seite wenig Gewicht auf Vorhersagungen gelegt. Die gehören, meint man, auf das Gebiet der Utopie, der Phantasterei, damit gibt sich der Praktiker und der Fachmann nicht ab. Wie sich die neue Kriegswaffe bewähren wird, das können erst, so heißt es im Militärstil, die „Erfahrungen” des künftigen Krieges lehren. Nun ist es freilich richtig: man kann niemals mit Bestimtmtheit vorhersagen, ob etwas geschehen wird. Man kann aber mit Sicherheit sagen, wie etwas ge- Schehen muß, wenn es unter gewissen Voraussetzungen vor sich gehen wird, Ich kann nicht behaupten, daß eine gewisse, bisher rastlos geheizte Maschine in die Luft sprin- gen wird, - denn vielleicht öffnet der Heizer doch noch das Ventil, aber ich darf fest behaupten, daß, wenn dies nicht geschieht, die Maschine unfehlbar explodieren wird. Das richtige Vorhersagen ist ja doch das Kriterium der richtigen Wissenschaft. In diesem Licht betrachtet, müssen die Werke solcher Autoren, die - wie Jules Verne und Wells - ihre fik- tiven Zukunftsbilder nach den Gesetzen der Natur- kräfte und des logischen Denkens entwerfen, als virtuelle Wahrheit und gegebenenfalls als gewichtige Warnung be- trachtet werden. Und in dieses Licht seien hier folgende Romanstellen gerückt: Zuerst eine Betrachtung über das Verhalten der Menschen vor Ausbruch des Luftkrieges:
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„---Sie gingen ihren eigenen Angelegenheiten zwar energisch genug nach, aber doch mit einer merk- würdigen Lässigkeit allen jenen drohenden Dingen gegen- über. Niemand machte sich Sorge wegen der wirklichen Gefahren für die Menschheit. Sie sahen ihre Heere und Flotten immer größer und unheildrohender werden; manche ihrer Kriegsschiffe kosteten zuletzt so viel wie der ganze jährliche Aufwand für höhere Ausbildung und Erziehung betrug. Sie häuften Geschosse und Zer- störungsmaschinen an; sie ließen ihre nationalen Tradi- tionen und Eifersüchteleien immer höher anwachsen; sie sahen ohne Sorge oder Verständnis mit an, wie, je mehr die Rassen sich einander näherten, desto mehr auch die Rasstenfeindschaft sich steigerte, und sie duldeten in ihrer Mitte das Vorhandensein einer übelgesinnten Presse voll schlimmer Gesinnungen, habgierig, gewissen- los, unfähig, Gutes zu tun, und mächtig, Böses anzu- stiften. Der Staat übte in Wahrheit keine Kontrolle über die Presse aus. Vollkommen sorglos sahen sie diesen Zündfaden, der nur auf einen Funken wartete, vor der Türe des Kriegsmagazins liegen. Und dabei war die ganze frühere Weltgeschichte ein einziger großer Bericht von Zusammenbruch von Zivilisationen, und die Gefahren der Gegenwart lagen vor aller Augen. Man ist heute gar nicht mehr imstande, zu glauben, daß sie sie nicht zu sehen vermochten. Ob die Menschen den Luftkrieg hätten verhüten können? Eine müßige Frage! Sie konnten es nicht, eben weil sie das Unheil nicht aufhielten, nicht den Willen hatten, es aufzuhalten| Was die Menschheit alles voll-
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bringen könnte, wenn sie einen anderen Willen hätte, ist ein ebenso müßiges wie großartiges Problem. Diesmal war es kein langsamer Verfall, der über die europaisierte Welt kam; die antiken Zivilisationen ver- rotteten und zerbröckelten, die europaisierte Zivilisation aber flog sozusagen in die Luft. Innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren war sie vollständig zersetzt und vernichtet. Noch bis zum Vorabend des Luftkrieges nichts als ein einziges Bild des Fortschrittes, weltenweite Sicherheit, ungeheure Schauplätze großartig organisierter Industrie und wohl- geordneter Bevölkerungen, Riesenstädte, die sich ins Un- geheuerliche dehnten. Meere und Ozeane mit Schiffen übersät, das Land mit Netzen von Eisenbahnen und Verkehrsstraßen bedeckt. Und dann auf einmal, uner- wartet, fegen die Luftflotten über der Szene, und wir stehen am Anfang des Endes.” Die wahrhaft monumentale Schilderung der Kämpfe, Massakers und Zerstörungen, die durch Anwendung der „neuen Waffe” vorgehen, muß man in dem Buche nach- lesen. Hier nur die vom Verfasser vorausgesehenen Folgeerscheinungen: „ - - Als dies geschah, wankte schon das ganze Finanzgebäude der Welt. Mit der Vernichtung der amerikanischen Flotte im Nordatlantik und dem ver- derblichen Zusammenstoß, der der Seemacht Deutsch- lands in der Nordse ein Ende machte, mit dem Ein- äschern und Zertrümmern von Milliarden von Pfund repräsentierendem Eigentum in den vier größten Städten der Welt, zeigte sich zum erstenmal die ganze kost- spielige Hoffnungslosigkeit des Krieges, und fuhr wie
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ein Blitzschlag unter die Menschheit. Der Kredit brach zusammen in einem wilden Wirbel von Verkauf. Ueber- all zeigte sich eine Erscheinung, die sich in milderer Form auch schon in früheren Zeiten der Panik gezeigt hatte: der Wunsch, Geld zu erhaschen und aufzuf speichern, ehe die Preise zur tiefsten Tiefe herabsanken. Jetzt verbreitete sich diese Gier wie ein Weltbrand über die ganze Welt. Oben die für alle sichtbaren Konflikte und die Vernichtungen. Unten aber gingen Dinge vor sich, die für das ganze unsichere Gebäude von Finanz- und Handelswesen, auf das die Menschheit so blindlings vertraut hatte, weit unheilvoller und tödlicher waren. Und während droben die Luftschiffe kämpften, schwand drunten der sichtbare Geldvorrat der Welt immer mehr. Eine Epidemie allgemeinen Mißtrauens kam über die ganze Welt. In wenigen Wochen schwand, mit Aus- nahme von entwerteten Papieren, das Geld . . . in Ge- wölben, in Löchern, in Hausmauern, in vielen Mülleimern und heimlichen Verstecken. Es verschwand . . . und Handel und Industrie hörten auf unter seinem Verschwin- den. Die ganze finanzielle Welt taumelte und brach zusammen. Es war wie das Wüten einer Pest . . . es war, als schwände das Wasser aus dem Blut eines lebendi- gen Geschöpfes . . . Wie ein plötzliches allgemeines Gerinnen jeden Verkehrs. Und während das Kreditsystem, das die lebendige Festung der wissenschaftlichen Zivilisation gewesen war, wankte und auf die Millionen, die es durch finanzielle Verbindungen zusammengehalten hatte, herabstürzte, während alle diese Menschen verwirrt und hilflos das Weltwunder des gänzlich vernichteten Kredits anstarrten,
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ergossen sich zahllos, erbarmungslos, die Luftschiffe Asiens über den Himmel, stürzten sich ostwärts nach Amerika . . . und westwärts nach Europa. Und das Blatt der Geschichte füllte sich mit einem langen Crescendo von Kampf. Der allgemeine soziale Zusammenbruch war die logische Konsequenz des Weltkrieges. Wo große Be- völkerungen waren, waren noch Massen von Menschen ohne Arbeit, ohne Geld, unfähig, ihren Lebensunter- halt zu erwerben. - - - Eine vierte Phase folgte. Mitten durch den Kampf gegen das Chaos, in den Fußstapfen der Hungersnot, kam jetzt der andere alte Feind der Menschheit: die Pestilenz - der rote Tod. Aber der Krieg kennt kein Einhalten. Die Flaggen wehen noch immer. Neue Luftflotten ent- stehen, neue Formen von Luftschiffen. Und unter ihren dahinschwebenden Kämpfen wird die Welt dunkler und dunkler . . . ohne daß die Weltgeschichte sie weiter be- achtet. Der Luftkrieg ging immer weiter, einfach, weil von allen Behörden und maßgebenden Persönlichkeiten niemand imstande War, ihm entgegenzutreten, zu ver- handeln, ihn zu Ende zu bringen, bis schließlich jede organisierte Regierung in den ganzen Welt so zerbrochen und zertrümmert war wie ein Haufen Porzellan, in das man mit einem Stock geschlagen hatte. Die großen Nationen und Reiche sind zu bloßen Namen im Munde der Leute geworden. Ueberall Ruinen, unbeerdigte Tote, verwitterte, bleichgesichtige Ueber- lebende int tödlicher Apathie. Hier Räuber, dort Be- Wachungskomitees und da wiederum Guerillabanden, die die Stücke ausgesogenen Landes beherrschen; seltsame
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Verbindungen und Orden bilden sich und lösen sich wieder auf; religiöse, aus der Verzweiflung geborene Fanatismen glühen aus hungerfunkelnden Augen. Es ist eine allgemeine große Auflösung. All die schöne Ord- nung und der Wohlstand der Erde sind zusammen- geschrumpft wie eine zerplatzte Luftblase. Das Buch schließt mit einem Dialog. Ein Ueber- lebender aus jenen Kriegszeiten, jetzt ein uralter Mann, spricht mit seinem Enkel: „Einmal war hier in der Nähe eine große Schlacht, Teddy, hoch in der Luft. Große Dinger, größer als fünfzig Häuser, größer als der Kristallpalast, größer als alles, flogen droben in der Luft herum und prügelten sich gegenseitig durch, und die Toten fielen nur so herunter. Fürchterlich. Aber sie töteten weniger die Menschen, als daß sie allem Geschäft ein Ende machten. Es war überhaupt kein Geschäft mehr, Teddy, und nirgends mehr Geld, und nichts zu kaufen, wenn man Geld hatte.” „Aber wie sind denn die Leute ums Leben ge- kommen?” fragte der kleine Junge. „Ich erzähle es dir ja, Teddy. Der rote Tod, der fegte die Menschen einfach weg, Teddy. Von Begraben war gar keine Rede mehr. Und auch die Hunde, Katzen, Ratten und Pferde nahm er mit. Schließlich war jedes Haus und jeder Garten voll von Leichen. Nach London zu konnte man überhaupt nicht gehen, so rochen sie. Wasserleitungen und Unter- grundtunnels waren auch verseucht - Wo der rote Tod herkam, das weiß der liebe Gott . . Alles, was ich weiß, ist, daß er nach der Hungersnot kam. Und die Hungers-
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not kam nach der Panik, und die Panik kam nach dem Krieg.” Teddy dachte nach. „Was hat der rote Tod ge- macht?” fragte er. „Ich habe es dir schon erzählt.” „Aber warum war denn eine Panik?” „Es war eben eine.” „Aber warum haben sie den Krieg angefangen ?” „Sie konnten nicht anders, weil sie doch ihre Luft- schiffe hatten.” „Aber warum haben sie nicht aufgehört mit dem Krieg?” „Aus Eigensinn. Jedem tat er weh - aber jeder tat auch dem andern weh. Und alles war voller Stolz und Patriotismus, und so haben sie lieber alles über den Haufen geschmissen. Machten einfach weiter, immer- zu; und nachher waren sie verzweifelt und wütend.” „Aber sie hätten aufhören müssen,” sagte der Junge. „Er hätte gar nicht anfangen müssen.” sagte der alte Tom. „Aber die Menschen waren hoch- mütig. Und überhebend und vornehmtuerisch. Nach- geben - das gab's nicht. Und nach einer Weile ver- langte auch niemand mehr, daß der andere nachgeben sollte. Niemand verlangte das mehr. . .” Er sog gedankenvoll an seinem welken Zahnfleisch, und sein Blick schweifte über das Tal, wo die zer- brochenen Scheiben des Ktristallpalastes in der Sonne funkelten. Ein unklares, uferloses Gefühl vergeudeter und unwiderruflich verlorener Möglichkeiten überkam ihn, und er wiederholte sein endgültiges Urteil über all diese Dinge - eigensinnig, langsam, abschließend,
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eine Schlußkritik des Ganzen: „Du kannst sagen, was du willst,” sagte er, „er hätte gar nie anfangen sollen.” En sagte es ganz einfach . . . „Irgendwer hätte irgendwo etwas verhindern müssen.” Ja: verhindert sollte werden. Indessen, was geschieht? Es wird vorbereitet. Zwar stehen wir erst am ersten Anfang, und doch, wie weit sind wir schon in den Vorarbeiten zum Luftkrieg gediehen! Während ich dieses schreibe (Mai 1912), haben die Natio- nalsammlungen für die Höhenbewaffnung in Frankreich über drei Millionen, in Deutschland über zwei Millionen ergeben; in Italien hat der König selber - beispielgebend _ 100 000 Lire für die Sammlung gespendet, und in Oesterreich hat der Kriegsminister eben angekündigt, daß er sich an die Spitze eines sich bildenden Luftflotten- vereins gestellt hat, und daß nunmehr - hoffentlich erfolgreich - an die Opferwilligkeit der Bevölkerung appelliert werden wird, um auch hier die „vierte Waffe” gebührend auszustatten. Also jedenfalls stehen in Aussicht, - wenn es auch nicht zum Luftkrieg kommen sollte, wenn wirklich die Ver- nunft der Völker diese Gefahr abzuwenden imstande wäre, - jedenfalls stehen neue Steuern, neue Teuerungs- zunahmen, neue Rekords im wahnsinnigen Rüstungs- wettlauf bevor. Und was geschieht, um zu verhindern - um zu bremsen? Erheben sich Proteste in den Parlamenten, in der Presse? Mit Ausnahme der sozialdemokratischen Blätter bringen alle großen „liberalen” wohlgesinnten
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Zeitungen der Welt jene Nachrichten ohne Kommentar, ohne ein wort des Widerspruchs. Ebenso kommentar- los erlassen sie ihre pflichtschuldigst an leidender Stelle ab- gedruckten Aufrufe zu den Sammlungen. Und ohne mit der Wimper zu zucken, bringen sie Berichte über die „Erfolge", die die neue Waffe im tripolitanischen Kriege bereits errungen hat: Panik und Zerstörung an von obenbeschossenen Karawanen und Lagern. Steigt denn niemandem, der solches berichtet, ein moralischer Ekel auf vor solchen Meucheleien? An empörten, an warnenden Stimmen gebricht es; an beifälligen, die künftigen, schreckhaften Wirkungen der fliegenden Waffe mit Freude ausmalenden Stimmen ist kein Mangel: Im „Gaulois” veröffentlichtt Robert de Michiels ein Bild aus dem kommenden deutsch-französischen Krieg: „Der Krieg erklärt! Auf der andern Seite des Rheins rückten die feindlichen Heere wieder gegen Frankreich vor, und am 3. Juni 192., genau Zwei Tage nach der Kriegserklärung, erreichten ihre ersten Armee- korps die Vogesen.” Nun erzählt de Michiels, wie die Luftkundschafter diesen Anmarsch entdecken, und daraufhin mittels drahtloser Telegraphie sämtliche ver- fügbaren Aeroplane zur Stelle beordert werden: „Die ganze Nacht flogen über Feld und Flur, die im Schlummer lagen, lebende Pfeile am Sternenhellen Himmel dahin (O Profanation des Firmaments! B.S.), und als der Morgen graute, waren 50 Flieger an der Ostgrenze. Und nun gelangte unter tiefstem Schweigen der gefaßte Plan zur Ausfühung. Um 4 Uhr nachmittags,
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als der Wind sich gelegt hatte und die Atmosphäre von idealer Reinheit war, flogen die 50 Aeroplane mit je einem Piloten und einem zweiten Offizier, der 100 Kilo- gramm Granaten, Explosivstoffe, Melinitbomben und Tor- pedos zur Verfügung hatte, davon. Die Armee, die in einem gewaltigen Kreis aufgestellt war, präsentierte die Gewehre bei Erscheinen der 100 Helden, die, ohne zu zögern, sich bereit zeigten, ihr Leben für die Errettung eines Volkes in die Schanze zu schlagen. Die Offiziere grüßten mit dem Degen, und die Fahnen der Regimenter neigten sich bei jeder Auffahrt. Und es kam ein Geschehnis, das in der Geschichte einzig dastand, etwas Unerhörtes, das diesem Kriege und allen Kriegen ein Ende bereitete, da es sie fortan unmöglich machte . . . Die 50 Vögel hatten die Vogesen erreicht; sie hatten in einer großen Höhe die ersten Vorberge überflogen und ließen sich dann auf ein Zeichen auf die feindliche Armee hinab, die seit zwei Tagen wie zwischen zwei Mauern in den Bergpässen eingeengt war. Auf ein zweites Zeichen, das wie das erste von dem die Spitze haltenden Aeroplan ausging, kam der Ab- stieg zum Stehen. Die Motoren begannen wieder ihr dumpfes Rattern, und während die todbringenden Apparate über der feindlichen Armee, die sie jetzt zum erstenmal erblickte und wie gelähmt und ohnmächtig emporschaute, nach allen Richtungen hin ausschwärmten, ließen die 50 Offiziere plötzlich einen Regen von Eisen und Feuer niedergehen, einen Platzregen von Bomben, der in den engen Schluchten ganze Regimenter zer- schmetterte, und der jeden Kampf nutzlos, jede Flucht unmöglich machte. Wie hätte man auch in diesen
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schmalen Steingängen gegen die Adler am Himmel Kanonen richten können. Ein letzter Wurf streckte den Generalstab, die Prinzen, die Garde zu Boden. Dort unten am Horizont flog das Luftgeschwader in vollkommenster Ordnung nach Frankreich zurück, während die letzten Strahlen der untergwehenden Sonne in den Engpässen, wo der Schatten immer höher stieg, die letzten Trümmer der zum Rhein hin fliegenden kaiserlichen Armee beleuchteten.” Das also sind Visionen von Dingen, die zwar mög- licherweise nicht geschehen werden, die aber von manchen Geistern gewollt und gewünscht, und durch fleißige Vorarbeit jedenfalls möglich gemacht werden. Aber nicht allein durch gedichtete Phantasiebilder werden ähnliche Visionen hervorgerufen, auch in prak- tisch-technischer Weise wird auf Flugplätzen und in Aus- stellungen der Mechanismus des kommenden Luftkrieges den lernbegierigen Zuschauern vorgeführt. Auf dem Militärflugplatz in Wienerneustadt wirft man von den aufgestiegenen Aeroplanen Sandsäcke herab, welche Bomben darstellen, um Treff- und Wurfsicherheit aus- zuprobieren.Und in der großen aeronautischen Aus- stellung der Ala war ein zerschossener, gepanzerter Ballon- körper zu sehen, als Demonstration der nach Vorschrift gemachten und wohlgelungenen Schießversuche. In der in einem illustrierten Blatt erschienenen Be- schreibung der Ala heißt es unter anderem: „In einem Meisterwerk der Präzisionsarbeit läßt der alte Euler, der Fluglehrer des Prinzen Heinrich, der
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erste „wirkliche” deutsche Flieger überhaupt, dessen Pilotenzeugnis auch die Nr. 1 trägt, uns einen Blick in die schauerlich-großartige Zukunft des Luftkrieges tun. Nicht, wie das große Publikum immer meint, des Krieges aus der Luft, denn an die Bombenwerferei aus dem Flugzeug glaubt kaum ein Fachmann, sondern des Krieges in der Luft, des Kampfes der Flugzeuge gegen die Luftschiffe. Fest und unbeweglich in der Achs- richtung ist ein Maschinengewehr in das Flugzeug ein- gebaut, dessen Richten durch Steuerung der ganzen Maschine selbst erfolgt, wie ja auch beim Abkommen aus den großen Marinegeschützen das Heben und Senken des Schiffes selbst mitbenutzt wird. Das Visier des Flugzeuges wird auf die gewünschte Entfernung einge- stellt, und so wie der feindliche Luftkreuzer in die Visier- linie einschnappt, prasselt der Hagel los, - eine Längs- garbe von 250 Infanteriegeschossen reißt in wenigen Sekunden die Hülle des Gegners auf, und in fünf Minu- ten können 3000 Schuß verfeuert werden. Es gibt nichts Realistischeres wie den Krieg, der ja „ein noh gewaltsam Handwerk” sein soll, und doch steckt auch eine sinnbetörende Romantik in seiner neu- esten Waffe. Was unsere Altvordern nur dumpf ahnten, als sie von der Schlacht auf den Katalaunischen Gefilden erzählten, daß noch die Geister in der Luft gekämpft hätten, das wird zur Wahrheit. Und wir verstehen es, wie junge Offiziere, durchdrungen von dem Bewußtsein, daß das Leben nicht der Güter höchstes sei, sich in Scharen zu dem Fliegerdienst drängen, um zu zeigen, daß es bei uns im Fluge vorangeht.” Man fragt sich, mit welchem schwarzen Star doch
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das geistige Auge der Leute, mit welcher Hornhaut die Unempfindlichkeit ihrer Herzen überzogen sein müssen, um derlei ohne Aufschrei des Entsetzens zu sehen und zu lesen. Nicht alle verhalten sich so stumpf. In der vorhin angeführten Vision, die im „Gaulois” erschienen ist, und die den Landsleuten freudige Zuver- sicht auf ihre künftigen Luftsiege einflößen soll, gab es in Frankreich auch warnende Stimmen, die im Tone nur gut unerrtichteter Berichterstatter von der Ueber- legenheit des Feindes und von dessen Plänen Mitteilung machen. Die Pariser Zeitung „Excelsior” schrieb: „Unser Generalstab hat nicht gefeiert und aufmerk- sam die täglichen unermüdlichen Fortschritte unserer eventuellen Gegner verfolgt. Die hierbei gesammelten Nachrichten Wurden von Tag zu Tag beängstigender. Die Situation wird bald zu den schlimmsten Beunruhigungen Anlaß bieten, wenn nicht sofort energische und durch- greifende Maßnahmen getroffen werden. Wie unwahr- wahrscheinlich, ja wie romantisch das klingen mag, der vom deutschen Generalstab jetzt ausgearbeitete Mobili- sierungsplan für die Flugmaschinen - und wir ver- bürgen uns für die Echtheit dieser Informationen - gipfelt in einem Bombardement von Paris aus den Lüften. Mit fieberhaftem Eifer rüsten sich die deutschen Flieger zur Ausführung dieses Planes. Es besteht kein Zweifel mehr, daß ein großer Teil der von den Deutschen in Frankreich bestellten Flugmaschinen bereits geliefert ist; und Ende März werden unsere Gegner die Flugzeuge für ihre Fliegerarmee vollzählig beisammen haben. Die
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genauen Nachrichten, die uns zugekommen sind, be- weisen, daß wir weder auf dem Gebiete der Kühnheit noch der Tatkraft ein Monopol besitzen. Die erste Auf- gabe der deutschen Flugzeuge ist nichts anderes als das Bombardement von Paris, durch das gleich zu Be- ginn der Feindseligkeiten die Bevölkerung und die Heere beider Länder in ihrem Geist und in ihren Ge- fühlen beeinflußt werden sollen. Im Augenblick der poli- tischen Spannung werden alle im Besitz der deutschen Militärbehörden befindlichen Flugzeuge sofort an der Grenze konzentriert, und zwar an zwei, womöglich auch an drei Punkten, auf denen sie auf den ersten günstigen Wind warten werden. Im Augenblick der Kriegserklärung werden auf ein gegebenes Signal alle diese Flieger auf- steigen und mit Hilfe des abgepaßten günstigen Windes mit einer Schnelligkeit von 160 Kilometern in der Stunde Kurs auf Paris nehmen. Auf diese Weise werden sie nur wenige Stunden brauchen, um den Eiffelturm zu erreichen. Und in höchstens einer halben Stunde haben sie über unserer Hauptstadt 10 000 Kilogramm Explosiv- stoffe ausgegossen. Jeder Apparat trägt vierzig Kilo dieser Explosivstoffe. - Können wir diese vernichtende In- vasion aufhalten und sie daran hindern, ihr Zerstörungs- werk zu vollbringen? Augenblicklich nein. Im Lager von Châlons sind heute beispielsweise nur zwei Apparate imstande aufzusteigen. Und in Etampes sind seit Wochen sämtliche Flugzeuge in Reparatur.” Die Folgerung dieser schönen Rhapsodie springt in die Augen: schnell die Bevölkerung aufwühlen, damit sie Mittel zum unverzüglichen Bau von unzähligen grenzenbewachenden (und zugleich Berlin bedrohenden
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- das darf man aber vorläufig nicht sagen) armierte Flug- apparate herbeischaffe. Wie ganz anders hätte die Aviatik ein neues besseres Zeitalter herbeiführen können, wenn die pazifistische Weltanschauung schon über die bellizistische das Ueber- gewicht hätte, was nicht der Fall ist. Vor zwei Jahren trug sich folgendes in Paris zu: Das „Journal”, das sich heute an den Sammlungen für die Luftflotte beteiligt, schrieb damals einen Preis von 200 000 Francs aus, um einen Rundflug von Haupt- stadt zu Hauptstadt (Paris, Berlin, London, Brüssel, Paris) zu veranstalten, und überschrieb den Aufruf hierzu: Der Aëroplan, Instrument des Friedens. „Die Menschheit steht an einem Wendepunkt ihrer Geschichte. Ueber den Grund und Boden, das Symbol des Eigentums, um das man sich streitet, hinaus, erheben sich die Menschen in den unwägbaren, unteilbaren Raum, den keiner je zu behalten vermag. Wenn irgend je etwas kommen soll - wie einst die Taube in der Arche Noahs - das den Jahrhunderte alten Groll der Rassen und Nationen auslöscht, so wird es durch diesen Höhen- raum kommen, der allen gemeinsam gehört, der sich nicht teilen, noch nehmen läßt, der von der Menschheit nur erobert werden kann, wenn sie sich selber - ihre Leidenschaften, ihren Hochmut, ihre Vorurteile und Haßgefühle besiegt, um sich in dem gleichen Wunsch für das allgemeine Wohl der Menschheit zu vereinigen.”
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In dem gleichen pazifistisch begeisterten Ton ging es weiter. Der Widerhall war ein großer. Die berühm- testen Flieger aller Weltteile meldeten sich als Teilnehmer an; ein deutsches Blatt steuerte zu dem Preise 100 000 Mark zu und zum Start des internationalen Fluges wurde der 4. Juni 1911 festgesetzt. Es kam aber anders. Als schon alles bereit war, erhoben die Pariser Chauvinistenblätter und die nationa- listischen Schreier, besonders die Camelots du Roi, einen solchen Lärm gegen diese „unpatriotische” Idee, daß das „Journal” sich zurückziehen und die Veranstaltung ab- gesagt werden mußte. Und heute? -- So schnell können Stimmungen in ihr Gegenteil umschlagen. Nur leider sind es bisher immer die im kriegerischen Geiste gehaltenen Kund- gebungen, die am meisten wirken, weil sie die lautesten sind, weil sie von den höchsten Machtstellen unterstützt wenden, und weil sie die stets willfahrige Masse in ein altgewohntes Gefühlsgeleise drängen, da, wo sie - dem Gesetz des geringsten Widerstandes gemäß - so leicht hingleiten. Interessant sind folgende Äußerungen eines italie- nischen Offiziers, der gegen die Verwendung der Aero- nautik zum Bombenschleudern in einem in der „Vita inter- nazionale” erschienenen Artikel Protest erhoben hat. Frei- lich geschah das vor dem Ausbruch des tripolitanischen Krieges, dem in der Kriegsgeschichte der Ruhm (!) zu- erkannt werden wird, zuerst die Todesbomben von Himmelsauen herabgeworfen zu haben, wie es heißt
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(hoffentlich unabsichtlich), auch auf die Ambulanzen des roten Halbmondes. „Es sei mir erlaubt (schrieb Capitano Carmelo Perazzi), eine schüchtern dissonierende Note zu bringen (in die allgemeine Begeisterung für die offensive Ausnutzung der Lufteroberung). Mich drängt dazu die Gewalt und die Aufrichtigkeit des Gefühls, das uns einen einzigen Schrei entringt, einen Appell an die ganze ge- sittete Welt. Genug! um der Würde des Menschen willen, genug! Ich sage dies aus dem beleidigten Ge- fühl heraus, das sich gegen jene lästerliche Profonation des Kulturgedankens auflehnt, die jede, auch die edelste und reinste Errungenschaft des menschlichen Genius unter die barbarische Idee des Krieges zwingt. - - Es will uns scheinen, daß jener Prozeß, durch den sich die Heere allen neuen Entdeckungen der Wissenschaft assimilieren, den Zweck - oder vielmehr die Illusion hat, den Krieg zu adeln, ihn der wachsen- den Zivilisation gleich und würdig zu gestalten, gerade so, wie man vielleicht glaubt, die Todesstrafe weniger entehrend zu machen, wenn man den elektrischen Stuhl an Stelle des Galgens setzt. Aber das ist die richtige Utopie. Der Krieg ist alt, und grausam und brutal in seinem Wesen, heute wie zur Zeit der Höhlenmenschen, und wie er sein wird, so lang er eben sein wird.” Weiter setzt der Verfasser des Artikels auseinander, daß ein Messen der Streitkräfte unmöglich wird, wenn sich die Kämpfer von der Erde erheben, um sich in den Luftgefilden zu verbreiten, da sie da jeder Auf- findung, Verfolgung und Bezwingung entrückt wären,
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besonders in der leeren Unendlichkeit der Nacht; mit andern Worten, jede militärische Effektivstärke der Staaten und der Krieg, der ja eben die Messung der gegenseitigen Kräfte darstellt, fielen in sich zusammen. „Nun, wenn das das Ergebnis von der Anwendung der Aviatik zu Kriegszwecken wäre,” - so schließt der Artikel -, „ein Ergebnis, das von den Förderern der Luftrüstung sicher nicht gewollt ist, - denn mögen sie kommen, die militärischen Flugvehikel, in zahlloser Menge, und sollen gesegnet sein. Hingegen, wenn das aufrichtige Vertrauen, das die Militärs in dieses neue Kriegsmittel setzen, draußen Widerhall findet, weil der Spekulationsgeist der neuen aviatischen Industrie auf diese Weise versucht, Subsidien zu erhalten, - dann: nein! Angesichts der Großartigkeit der Errungenschaft, angesichts der edlen Idee, die in ihr enthalten ist, sollen jetzt jene Subsidien und Ermutigungen, die jetzt von den Kriegsverwaltungen ausgehen, von einem neuen Mini- sterium kommen, - dem einzigen, das fortan die Schicksale der zivilisierten Völker lenken sollte -, dem Ministerium der Kultur und des Fortschritts.” Ein Memorandum gegen den Gebrauch bewaffneter Luftschiffe. (Unterzeichnet von 300 hervorragenden Namen aus kirchlichen, aristokratischen, politischen, wissenschaft- lichen und künstlerischen Kreisen in England. Darunter zehn Bischöfe; der kürzlich verstorbene Lord Lister; die
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gefeierten Schriftsteller Thomas Herdy, ]ohn Galsworthy, H.G. Wells, Conan Doyle usw.) Wir, die Unterzeichneten, legen Verwahrung ein gegen den Gebrauch bewaffneter Luftfahrzeuge im Kriege. Wir appellieren an alle Regierungen, daß sie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, eine internationale Verständigung herbeiführen mögen, durch die die Welt davor bewahrt werde, daß eine neue Orauenhaftigkeit zu den schon bestehenden Kriegsgreueln hinzukomme. Ohne allgemeines Uebereinkommen kann keine ein- zelne Macht das Uebel aufhalten, und jeder Tag des dafür angewendeten Scharfsinns und jeder dafür auf- zuwendende Betrag erschweren die Möglichkeit eines solchen Uebereinkommens. Die Gelegenheit ist einzig. Die zivilisierte Welt hat jetzt die Fürchterlichkeit und die Vergeudung des Krieges erfaßt. Die Haager Konferenz ist eine eingesetzte Tat- sache. Zum ersten Male im Entwicklungsgang der Kriegs- mittel besitzen die Nationen das nötige Bewußtsein und die nötige Maschinerie, um dieser Entwicklung wirksam Einhalt zu tun. Das ganze Kulturreich beteuert seinen Wunsch nach Frieden und Wohlwollen, seinen Wunsch die bereits jetzt viel zu drückende Last der Rüstungen zu vermeiden. Wenn diese Beteuerungen nicht elende Heuchelei sind, so kann man nicht ruhig zusehen, wie die Eroberung der Luft, diese ruhmvollste unter den mechanischen Er- rungenschaften des Menschen, stumpfsinnig zu Zwecken der Vernichtung verwendet wird; man kann nicht träge
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zulassen daß ein neuer Weg zur schwerwiegenden Ver- mehrung der Rüstungslasten eingeschlagen werde. Es gibt wohl viele, die glauben, daß der Luftkrieg auf Grund seiner Entsetzlichkeit sich als maskierter Segen herausstellen wird, indem er die Menschen vom Kriege abschreckt. Diesen sagen wir: Die Kulturwelt sanktioniert doch nicht die Verheerungen einer neuen und unterdrück- baren Form von Krankheit, damit die Menschen, durch das Entsetzen aufgestachelt, sich desto eifriger verbinden, um jegliche Form von Krankheit auszumerzen. Und überdies: Ihr unterschätzet die Anpassungsfähigkeit der menschlichen Natur, die schon lange bewiesen hat, daß sie alle Formen des Terrors ertragen kann. Andere gibt es, die sagen, die Fliegekunst werde nie zu voller Entwicklung gelangen ohne den Stimulus des Krieges. Diesen geben wir zu bedenken, daß die Mensch- heitsgeschichte uns nicht ohne Hoffnung läßt, daß da, wo eine Nachfrage ist - sei es auch nur für Zwecke des friedlichen Lebens -, auch ein Angebot sich ein- stellen wird. Und sollte durch den Entschluß, sie für gegenseitige Hilfe, statt für gegenseitige Vernichtung zu benützen, die Fliegekunst wirklich um ein paar jahre verzögert werden, so wäre das für die Menschheit kein Verlust. Viele meinen, wenn die Leute schon auf der Erde und auf dem Wasser sich schlagen, so können sie dies ebensogut in der Luft tun. Diesen antworten wir: Es hat bis jetzt noch keinen Augenblick gegeben, wo es tat- sächlich durchführbar gewesen wäre, die Kriegsinstru- mente der Erde und des Wassers zu verbannen. Es gibt aber einen Augenblick, wo es praktisch möglich wäre,
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jene der Luft zu verbannen. Dieser Augenblick ist eben jetzt - ehe die Benutzung dieser Instrumente ausge- probt ist, ehe große Interessen darin investiert worden sind. Den Regierungen ist nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft der Menschheit anvertraut. Das Schicksal hat jenen entscheidenden Augenblick in die Hände der Regierungen gelegt. Wir flehen sie an, ihn weise zu benützen.” Bis jetzt hat der Aufruf kein Gehör gefunden. Un- gehört zu bleiben: Daran muß die Stimme der Vernunft sehon nachgerade gewöhnt sein. Militärischerseits sind zwei Grundsätze in Geltung, die eine genügende Erklärung für das Verhalten der Kriegsverwaltungen zum Luftflottenproblem enthalten: 1. Jedes neue technische Hilfsmittel muß in den Dienst der Kriegsrüstung gestellt werden, und je schaden- bringender, desto besser. 2. Alles was die „anderen” zur Vermehrung ihrer militärischen Kraft tun, das müssen „wir” sofort nachmachen und womöglich überbieten. Mit diesen zwei Grundsätzen ist das pflichtgemäße Vorgehen, das schon bei vier Waffen ohne Wanken einge- halten wurde, auch bei der „füntfen Waff” genügend er- klärt und gerechtfertigt. Die Richtung ist gegeben, der Weg gerade, das Ziel sichtbar. Wie zwei Scheuklappen sind diese beiden Grundsätze um das geistige Auge befestigt, da heißt's nur immer gradausvor, - da gibt's kein Rechts- noch Linksdenken mehr. Die Frage um
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Nebenwirkungen, um Schlußfolgerungen bleibt uner- örtert, die Frage: „Was dann ?” bleibt entweder ohne Antwort oder wird mit Beschwichtigungen beiseite geschoben. Es muß sich sehr bequem weitertraben lassen mit jenen zwei Scheuklappen, denn merkwürdig: Die Massen, die Parlamente, die Zeitungen, alle tragen sie, und nehmen an, es muß so sein: jedes Hilfsmittel hat zur Stärkung der Wehrmacht zu dienen, und der Nachbar macht's, also machen wir's auch. Nur die einzelnen, die Ungehörten, die quälen sich mit dem so schreckens- schwangeren: „Was dann ?” Wenn nun das Wachsen der Luftapparate in den nächsten zehn Jahren in dem Verhältnis zunimmt, wie es in den letzten vier Jahren zugenommen hat, und ganze Lufttruppen die Sonne verfinstern, wenn die Rüstungsausgaben, die schon zur Zeit des Zarenmanifests als nicht mehr zu ertragen an- erkannt wurden, immer noch steigen trotz Teuerung und Not, was dann ? Wenn weitere Erfindungen gemacht werden (wo hält man mit dem Fernlenkenkboot?), wenn sich der Tod und die Vernichtung sozusagen drahtlos im ganzen Raume werden ausstreuen lassen, wie jetzt die Funkentelegramme, was dann, was dann? So steht doch Rede! Aber auch ihr, in deren Hirnen diese bange Frage wühlt, ruft sie doch lauter hinaus! Bleibet nicht stumm und stumpf und resigniert, dränget eure Gewissens Skrupel, eure inneren Proteste nicht mit dem mutlosen
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Seufzer zurück: „Es nützt ja doch nichts.” Alles nützt. Wenn Schlimmes geschieht, ist nicht nur der schuldig, der es tut, sondern auch, der es schweigend geschehen läßt. Freilich, für uns Kriegsfeinde liegt die Erwägung nahe: An dieser Ueberschürung seiner Flammen wird der ganze Kessel „Krieg” zerspringen. Also desto besser. Nein, denn es kann die ganze Kultur mit explodieren. Oder doch, es können fürchterliche Katastrophen, die vermeidbar sind, hereinbrechen. Und dann, es ist un- würdig, das, was man für Wahrheit hält, nicht zu sagen, nicht immer und überall das, was man als Uebel, als Gefahr erkennt, mit aller Kraft zu bekämpfen. Und das Mittel wäre so einfach - liegt so nahe. Wie es in dem englischen Memorandum heißt: eine Vereinbarung haben die Mächte zu treffen, ein völkerrechtliches Gesetz einzusetzen, wonach, wie es in der ersten Haager Konvention hieß, das Bombenwerfen aus Luftschiffen und Aeroplanen verboten ist. Hat man doch Brunnenvergiftung verboten, die Dumdumkugeln und anderes verboten, sollte jetzt erst alles als erlaubt gelten - etwa auch Seuchenbakterien ins feindliche Land zu versenden? Ich möchte alles, was ich in diesen flüchtigen Blättern gesagt habe (es ist nicht der hundertste Teil von dem, was mir und ungezählten Zeitgenossen auf dem Herzen brennt), in Form eines Aufrufes zusammenfassen. Schlicht, ohne lange Begründung - diejenigen, die ihn mit unterzeichnen wollten, sind
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ohnehin eines Sinnes, und diejenigen, an die er sich wendet, werden nicht durch seinen Inhalt sich bewegen lassen, sondern durch seinen Widerhall, wenn sich dieser stark genug gestaltet. Und wenn sie taub bleiben, wenn es kein rettender Hilferuf werden soll, so wird es doch ein Schrei sein, der das eigene Gewissen befreit, und ein Dokument für die Nachwelt, auf dem einige Namen derer verzeichnet stehen werden, die an dem Unheil nicht mitschuldig sind. Aufruf. Angesichts der ruinierenden Kosten, der die Kultur bedrohenden Gefahren und der das Kulturgewissen ver- letzenden Greuel, die die Ausdehnung des Krieges auf die neu eroberten Lufthöhlen enthalten, protestieren wir gegen die jetzt so allgemein einsetzende Agitation zu- gunsten armierter Luftflotten; protestieren besonders heftig gegen das um Tripolis schon in die Praxis eingeführte Bombenschleudern aus Aeroplanen, wobei sogar Lazarette getroffen werden können; und richten an die Vertreter und Lenker der Völker die eindringliche Bitte, so bald als tunlich - womöglich noch vor der nächsten Haager Konferenz - eine Vereinbarung zwischen den Mächten herbeizuführen zwecks Erneuerung des auf der ersten Haager Konferenz auf die Dauer von fünf jahren eingeführten Verbotes, von Luftschiffen Sprengstoffe herabzuschleudern.
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Im Namen der Vernunft und der Barmherzigkeit, im Namen des menschlichen Genius, dessen stolze letzte Errungenschaft den Ausblick in eine höhere Zivilisations- epoche eröffneten, im Namen Gottes (ein Name, mit welchem jeder, wes Glaubens oder Nichtglaubens er sei, das Erhabenste und Edelste umfaßt, zu dem er auf- blickt), sei dieses Verlangen vergebracht. - - -