Echtes Leben: Leben im "Madhouse" Alexander Diepold erinnert an deportierte Sinti aus München. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de. Leben im "Madhouse" | Video verfügbar bis 25.04.2022 | Bild: BR / Jutta Neupert Ein nüchternes Bürogebäude mitten in München: "Madhouse" nennt sich die Einrichtung, die der Diplom-Sozialpädagoge Alexander Diepold gegründet hat. In den 1960er Jahren wurde er als Heimkind selbst verletzt und gedemütigt, bereits mit 18 Jahren betreute er das Projekt einer familienanalogen Wohngemeinschaft mit "schwer erziehbaren" Jugendlichen. Jahre später nennt sich seine Modell-WG "Madhouse", weil die Jugendlichen es als verrückt ansehen, dass sie trotz unterschiedlicher Charaktere und Erwartungen unter einem Dach zusammenleben können. Gezielte Ausweitung auf Sinti- und Roma-Familien Als Diepold eher zufällig erfährt, dass seine Mutter Sintezza ist und sein Vater als Sinto nach Auschwitz deportiert worden war, setzt er nach intensiver Überlegung auf ein Outing seiner Herkunft. Das Betreuungsangebot von "Madhouse" weitet er gezielt auf Sinti- und Roma-Familien aus. Heute kümmert sich die Einrichtung um fast 400 Sinti- und Roma-Familien. Mittlerweile ist Madhouse Programm: Niemand wird hier wegen seiner Herkunft ausgegrenzt. Und überall, wo Alexander Diepold lebt und arbeitet, ist Madhouse: Zuhause bei seiner eigenen Familie im Schwäbischen, in den Sinti- und Roma-Familien, die er besucht, bei öffentlichen Auftritten, die er begleitet, und eben auch im dem nüchtern aussehenden Haus in München. Ein Film von Jutta Neupert