https://www.filmdienst.de/artikel/67134/33-tage-utopie-tv-programm 33 Tage Utopie Doku über den AKW-Widerstand der 1980er-Jahre in Gorleben - am 10.6., 00.55-02.20 Uhr, auf arte EIN BEITRAG VON F D VERÖFFENTLICHT AM 03. Juni 2024 DISKUSSION Kommentieren TEILEN Im Frühjahr 1980 besetzten deutsche Atomkraftgegner einen Bohrplatz bei Gorleben und errichten dort ein „Dorf des Friedens“ aus Holzhäusern und Zelten: die „Freie Republik Wendland“. Flankiert wurde die 33-tägige Besetzung von Diskussionen, Konzerten und Theatervorstellungen – und von der Wendländischen Filmkooperative, zu der auch die Regisseurin Roswitha Ziegler gehörte. Die Kooperative begleitete die Anti-Atomkraft-Bewegung von Beginn an filmisch begleitet. Ihr damaliger zweiter Film über die Anti-Atomkraft-Bewegung trug dem Titel „Gorleben: Der Traum von einer Sache“ (1980/1981). Knapp vier Jahrzehnte später sah der junger Archäologe Attila Dézsi diesen Film im Kino. Für seine Dissertation startet er einen Feldversuch zur Freien Republik Wendland und gräbt die Reste des Friedensdorfs aus. Doch was kann man dort finden? Die Überbleibsel eines Traums von einer besseren Welt? Reste einer Utopie? Dazu sagt Attila Dézsi: „Nicht nur Menschen sprechen. Auch Dinge sprechen.“ Und Dinge lösen Erinnerungen aus und bringen Menschen zum Sprechen, die damals Studenten, Arbeiter oder Lehrlinge waren und heute Bürgermeister, Biobauern, Politiker, Architekten, Pfarrer, Schauspieler sind. Welche Veränderung in den Köpfen und Herzen der Leute hat die Freie Republik Wendland vor 40 Jahren ausgelöst – und was ist davon übriggeblieben? „33 Tage Utopie“ ist der siebte Film der Wendländischen Filmkooperative über die Anti-Atomkraft-Bewegung und Gorleben. Seit 1978 hat sie die Geschehnisse im Wendland kontinuierlich verfolgt. „33 Tage Utopie“ bezeugt dabei auf der Suche nach bleibenden wie verlorenen Aspekten des Widerstands zwar auch von vielen enttäuschten Hoffnungen; die Bilanz fällt insgesamt aber überwiegend positiv aus und vollzieht einen Brückenschlag zur Gegenwart. - Ab 14. _______________________ https://www.nordmedia.de/pages/service/produktionsspiegel/subpages/33_tage_utopie/index.html 33 TAGE UTOPIEGenre Dokumentarfilm Format HD Länge 85 min Land/Jahr DE 2020 Regie Roswitha Ziegler INHALT STAB / BESETZUNG FAKTEN BILDER 33 TAGE UTOPIE ist ein Dokumentarfilm über das Erinnern, das Ausgraben von Geschichten und Geschichte. Im Mai 1980 lebten mehr als 800 Menschen 33 Tage lang nahe Gorleben im Protestcamp „Freie Republik Wendland“ und verhinderten so für kurze Zeit Bohrungen für das geplante Atommüllendlager im nahegelegenen Salzstock. Der Archäologe Attila Dészi hat auf diesem Gelände in den Jahren 2017 und 2018 Ausgrabungen gemacht. Was hat er gefunden? Kann man Utopien und Gefühle ausgraben? ProtagonistInnen aus dem Dokumentarfilm DER TRAUM VON EINER SACHE (1981) erzählen, wie sie heute über diese Zeit denken. Was ist 40 Jahre später von der Utopie „Republik Freies Wendland“ noch übrig geblieben? Und wie sieht es andernorts mit dem Protest gegen atomare Endlager, beispielsweise in Bure in Frankreich, aus? Gibt es Parallelen? 33 Days of Utopia „33 Days of Utopia” is a documentary about remembering and the unearthing of stories and history. In May 1980, more than 800 people lived near Gorleben in the protest camp “Free Republic of Wendland” for 33 days and thus temporarily prevented drilling work for the planned final nuclear waste repository in the nearby salt dome. Archaeologist Attila Dészi made excavations at the protest camp in 2017 and 2018. What did he find? Can utopias and feelings be excavated? Protagonists who featured in the documentary film DER TRAUM VON EINER SACHE (1981) recount what they think about this time today. What is left of the utopia of the “Republic of Free Wendland” 40 years later? And what is the situation elsewhere regarding protests against nuclear repositories, for example in Bure in France? Can parallels be drawn?