important.icon"Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt - plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern." Max Stirner


Ken Guru: 'Streetart' [Manifest] Zitat: asozial Wiki: Max Stirner

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Bürgergeld, Sozialhilfe und Weltschmerz
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to top ...wie das alles hier anfing: IGEL wird geboren
03. September 2012


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Wie fast immer führte Selbsbetroffenheit dazu, dass sich im Januar 2012 etwa zehn interessierte Erwerbslose in einer viel zu kleinen und unbeheizten WG-Küche trafen. Nur die Hoffnung, nicht mehr alleine den existenzsichernden Behörden ausgeliefert zu sein und die damit verbundene Körperwärme der Anwesenden genügte, um wenige Tage nach Neujahr den winzigen Raum in einem alten Schwabinger Rückgebäude von 1897 aufzuheizen.

Fast auf den Tag genau neun Monate später war in München der ↓kleine IGEL↓ geboren.



Als 'InteressenGemeinschaft ErwerbsLoser - IGEL, hielten wir regelmäßige Stammtische ab und schafften uns eine eigene Identität samt Selbsverständnis, einem bis heute verwendeten Logo, einer ersten ↷ Broschüre, einer ebenso ersten Version vorliegender ↷ Webseite und regelmäßigen Aktionen, die uns nicht nur schnell mehr werden ließen, sondern auch die nötige Gruppenverbundenheit schaffen konnten: Networking & Socialising.

Am ersten Montag im September 2012 stellten wir dann in unmittelbarer Nähe zur 'Zentralen Wohnunglosenhilfe', dem für sämtliche Münchner Obdachlosen einzig zuständigem und damals verrufensten aller Sozialbürgerhäuser, unseren ersten Infostand auf. Wer auf dem Weg zum 50 Meter entfernten Wohnungsamt aus der U-Bahn am Rosenheimer Platz in Richtung Franziskaner Straße kam, fiel uns von der Rolltreppe ausgeschleudert quasi direkt in die Arme. Wer wolte, konnte von uns als Beistand zum entscheidenden Jobcenter Termin begleitet werden.

¡Keiner muss allein zum Amt!
Klaus wollte uns gleich mitnehmen, nachdem er zuvor alleine erfolglos versucht hatte, einen ersten Notschlafplatz und eine U-Bahn Fahrkarte dorthin von der Zentralen Wohnungslosenhilfe zu bekommen. Wir konnten beides nur zusammen mit Klaus, in einem freundlichen, aber in der Sache bestimmten Gespräch mit der Teamleitung für ihn durchsetzen.

Wenige Wochen später stand er wieder auf eigenen Füßen und hatte durch traurigen, aber für ihn glücklichen Zufall seine eigene Mietwohnung bekommen. Ganz alleine hat er es kurz darauf sogar geschafft, wieder in seiner alten Stelle als LKW-Fahrer zu arbeiten. Von da an brauchte er keinerlei soziale Unterstützung mehr.