,meins, deins, das sind doch bürgerliche kategorien.´ josef ackermann

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to top 'Prolls, Assis und Schmarotzer'
24. July 2015

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Warum wir die Armen verachten
Feature von Sebastian Dörfler und Julia Fritzsche, Erstausstrahlung am 19. Juli 2015 auf Bayern 2

Politik und Medien sind sich einig: Die Griechen machen sich auf Kosten des deutschen Steuerzahlers ein schönes Leben. Doch das Bild eines Typen, der der hart arbeitenden Bevölkerung auf der Tasche liegt, ist nicht neu.

Arno Dübel wird 2010, mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise, das Gesicht des Erwerbslosen in Deutschland: faul, frech und dreist. Das Bild von angeblich "faulen Arbeitslosen" taucht immer wieder in Krisenzeiten auf. Wenn der Abstand zwischen Arm und Reich auseinandergeht, sucht sich die Gesellschaft eine Rechtfertigung dafür: Die Betroffenen sind eben selbst schuld. Seit 15 Jahren begleitet das Bild den Abbau des Sozialstaats in Deutschland.

2001 beschwört Gerhard Schröder in der BILD-Zeitung das Bild des "faulen Arbeitslosen". Bereits 2005 hat er jeden sozialen Widerstand eliminiert und weiss die reaktivierten 'human ressources' zu nutzen. Wenige Wochen vor der Einführung der Hartz-IV Gesetze erklärt Gerhard Schröder auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos coram publico: "Wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt." - Eine ehrliche Haut.

Ein Zündfunk Generator über die Dämonisierung der Armen in Politik, Medien, Jobcentern - und im eigenen Kopf. Mit Stimmen von: Sebastian Friedrich, Journalist und Sozialwissenschaftler an der Uni Duisburg-Essen, und der Erwerbslosen und Aktivistin Christel T.

Julia Fritzsche ist Trägerin des Sozialpreises 2016 und zusammen mit Sebastian Dörfler Trägerin des Pechmannpreises 2018 und des zweiten Otto-Brenner-Preises 2018 (Videos der Preisverleihungen und Interviews).